Nach einem Powertag auf der EXPO in Mailand ist uns jetzt nach ruhigen Tagen in den Bergen und am See. Der Comer See in der Lombardei in Norditalien ist dafür genau der richtige Ort. Komm mit auf einen Kurztrip mit Entspannung, Wandern und einer Aussicht, die es in sich hat.
Dank dem Tipp eines Freundes entdecken wir die hübsche Villa von der liebenswürdigen Giusy in einem kleinen Dorf mitten in den Bergen. Ein echter Schatz! Allein schon die Fotos auf Airbnb überzeugen uns so, dass wir uns gar nicht weiter umsehen. Dort müssen wir einfach hin! Gebucht und ab geht es von Mailand mit dem Auto an den Comer See zum Entspannen. Unsere Fahrt geht entlang am See bis nach Menaggio, von wo sich die Straße den Berg hinaufschlängelt bis zu unserem Dorf Barna.
Am Dorfeingang befindet sich ein Parkplatz, auf dem wir uns mit Giusy treffen. Ein kurzer Spaziergang durch die engen Gassen des Dorfes, vorbei an der Kirche, einem Brunnen mit plätscherndem Quellwasser und wir stehen vor dem traditionellen Steinhaus. Ein Traum! Ich habe mich sofort in unsere Unterkunft verliebt. Durch das Tor führt die Treppe nach oben in den hübschen Garten und weiter zum Eingang unseres Zimmers. Im Haus ist es angenehm kühl.
Im Garten gibt es Sitzmöglichkeiten unter einem schattenspendenden Baum. Ich entdecke Weinreben mit langsam reif werdenden Trauben, Salbei und frische Minze. Auch die Terrasse lädt zum gemütlichen Verweilen ein mit Aussicht über die Dächer des Dorfes mit seinen gerade einmal 75 Einwohnern. Es herrscht absolute Stille. Nur die Kirchturmglocken im Dreißig-Minuten-Takt, das gleichmäßige Plätschern des Brunnens und brummende Insekten sind zu hören. Dieser Ort verspricht Tage in Ruhe und Entspannung mit frischer Bergluft und Sonnenschein.
Nur für dich, hier der Link zum hübschen Doppelzimmer in den Bergen am Comer See. Falls du mal vorbeischaust, richte Giusy liebe Grüße von mir aus!
Die erste Nacht schlafen wir ganz wunderbar und gefühlt endlos lange. Wir verbringen den morgen mit Laufen, also Micha und ich mit Fotografieren von Haus und Garten. Dabei genieße ich die ersten Sonnenstrahlen, die über die Berggipfel kommen. Gefrühstückt wird natürlich im Garten, im Schatten unter dem Baum.
Baden, Nichtstun und Willkommen in der Ruheoase
Ganz gemütlich ziehen wir los, um ein nettes Plätzchen am See zu finden. Erst einmal durch Menaggio durch, fahren wir weiter am See entlang Richtung Norden. Im kleinen Örtchen San Siro taucht ein Schild mit „Spiaggia“, italienisch für Strand auf. Dieser entpuppt sich als klein aber fein für eine kleine Gruppe von Touristen und Einheimischen. Das ist unser Strand für die nächsten Tage!
Manchmal genieße ich es einfach nichts zu tun, die Sonne auf meiner Haut zu spüren, die Landschaft um mich herum anzuschauen, Details zu entdecken, die Menschen zu beobachten. Dann fange ich automatisch an über alles Mögliche nachzudenken, neue Ideen zu spinnen.
Natürlich baden wir auch! Zwar kostet es erst einmal etwas Überwindung in den doch recht kühlen See einzutauchen, aber die Erfrischung ist es wert.
Gut erholt fahren wir zurück nach Menaggio, um endlich wieder Pizza zu essen. Die letzte liegt jetzt doch schon zwei Tage zurück, obwohl wir in Italien sind! Wir lieben italienisches Essen.
Den Abend musst du hier einfach draußen im Garten mit Blick auf die Berge, die untergehende Sonne, den aufgehenden Mond und den Sternenhimmel verbringen. Am besten bei einem Glas Wein, herrlich! Um dann früh schlafen zu gehen und früh in den nächsten Tag zu starten.
Wandern, Aussicht genießen und noch einmal Aussicht
Nach einer wieder sehr erholsamen Nacht, diese absolute Ruhe tut meinem Schlaf einfach gut, kommen wir heute etwas früher aus den Federn. Schnell die Sachen gepackt und los geht es mit einem Zwischenstopp beim Tante-Emma-Laden in Plesio in Richtung Parkplatz am Fuße des Monte Grona. Von dort wandern wir durch Wald und entlang von steilen Wiesenhängen, immer wieder mit Blick auf den See zur Rifugio Menaggio, einer Hütte unterhalb des Berggipfels auf einer Höhe von 1400 Meter. Hier ist die Aussicht auf den See ganz wundervoll!
Ungefähr auf der gleichen Höhe kannst du noch fünfzehn Minuten weiterwandern und hast dann auch noch den Blick auf den Luganer See. Hier machen wir Picknick. Ich glaube, das ist das Picknick mit dem besten Ausblick, den ich je hatte. Beim Picknick kommt mir einmal mehr der Gedanke wie klein wir Menschen doch sind.
Bei so viel Seeaussicht und ziemlich heißen Temperaturen entscheiden wir uns nicht noch einmal eine Stunde weiter auf den Gipfel des Monte Grona zu wandern, sondern stattdessen den Abstieg in Angriff zu nehmen mit dem Ziel eines kühlen Bads im Comer See. Das ist einfach zu verlockend. Beim nächsten Mal dann bis zum Gipfelkreuz!
Eine wirklich schöne Wanderung! Der Dank für den Tipp geht an unsere Gastgeberin Giusy, mit der wir uns auf Anhieb prima verstehen. Kennst du das, du triffst auf einen Menschen und schon bei der Begrüßung weißt du genau, dass du mit dieser Person auf einer Wellenlänge bist? So war das auch mit ihr. Ein Glücksgriff. Nicht nur eine schöne Unterkunft, sondern auch eine sehr liebenswerte Gastgeberin, die selbst schon viel gereist ist. Ursprünglich kommt Giusy aus Bergamo, den Sommer verbringt sie mit ihrer Familie in den Bergen und das restliche Jahr lebt sie mit ihrem Mann in Addis Abeba in Äthiopien. Zuvor ist sie schon viel gereist, meist allein und viel im Mittleren Osten. Das finde ich natürlich sehr spannend! Und wer weiß, vielleicht besuche ich sie ja mal in Äthiopien …
Nach der wohl angenehmsten Abkühlung im See, lassen wir auch diesen Abend wieder mit Pizza und Wein ausklingen. Bella Italia, ist das ein Leben!
Garten, See und Abschied nehmen
Heute heißt es leider schon wieder Abreisen. Deshalb verbringe ich den Vormittag im Garten, genieße die Ruhe und schreibe an einem Artikel für dich. Sollte ich einmal ein Buch schreiben, wäre das sicher ein perfekter Ort dafür. Diesen Gedanken merke ich mir.
Noch ein letztes Pläuschchen mit Giusy. Sie verbringt mit ihrer Familie schon seit ihrer Kindheit den Sommer in diesem Ort. Als die Familie immer größer wurde, haben sie und ihre Schwester sich dieses Haus gekauft. Selbst heute kommt die Familie über Silvester jedes Jahr nach Barna. Eine schöne Tradition, wie ich finde. Im Winter mit schneebedeckten Bergen und Wiesen muss das Dorf bezaubernd aussehen.
Giusy möchte uns genauso wenig gehen lassen, wie wir sie und ihr Heim verlassen wollen. Aber für den nächsten Tag steht eine Hochzeit an, deshalb ist eine Verlängerung ausgeschlossen. Dann einfach auf ein nächstes Mal. Giusy zeigt uns auch noch die Wohnung im ersten Stock. Urgemütlich mit Kamin und einem Balkon mit einer Aussicht sogar bis zum Comer See. Zumindest ist er ganz klein zu erkennen. Ich werde diesen Ort der Ruhe vermissen, das ist schon jetzt klar.
Den Nachmittag verbringen wir noch einmal am See. Uns zieht es einfach immer wieder ans Wasser. Noch ein paar Geschenke für die Liebsten zu Hause in Menaggio gekauft und zurück geht es über die Schweizer Alpen nach Deutschland. Auch wenn es nur drei Tage waren, diese Tage waren Energieaufladen pur und das solltest du dir auch mal gönnen.
Wären wir noch länger geblieben, wären jetzt mit Sicherheit actionreichere Tage gefolgt. Ich hätte große Lust auf einen Paraglideflug. Berge und See ich komme wieder!
Übrigens waren wir die Tage ohne Internet. Auch wenn ich gerne am Abend die besten Fotos des Tages für dich gepostet hätte, tat es auch einmal gut komplett offline zu sein. Ein bisschen digital detox eben.
Noch mehr Bilder von Bergen und See in Italien findest du auf Instagram.
Wie sehen deine Tage am See in den Bergen aus? Auch entspannt oder mit mehr Action?
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Das erste Bild mit den Männern auf der Säule ist unglaublich. Roadtrips sind immer so interessant, weil man so viel von der Umgebung und den Menschen mitbekommt. Nur im Hotel am Pool hocken ist da doch sehr eintönig. Also ganz toller Beitrag 🙂
Liebe Rosso,
vielen Dank für dein Kompliment! Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich diesen Moment festhalten konnte.
Ich sehe das ähnlich wie du. Ein Hotel ist ein in sich geschlossener Kosmos, der überall auf der Welt nahezu gleich ist. Erst wenn man diesen verlässt und in ein Land mit seinen Menschen und seiner Kultur eintaucht, macht man die Erfahrungen des wirklichen Reisens. Ein Roadtrip gibt dir dazu auch noch das Gefühl von Freiheit und Unbeschwertheit, was ich sehr liebe. Außerdem weißt du nie, was dich als nächstes erwartet. Du hast die Möglichkeit zu bleiben, wo es dir gefällt und weiterzuziehen, wann du Lust dazu hast.
Liebe Grüße
Yvonne