Marokko ist lecker. Meine Vorfreude auf die bunten Farben und vielen Gerüche ist groß. Vor Ort ist alles noch farbiger, intensiver und die kulinarische Entdeckung des Landes kann beginnen. Es gibt viel Gemüse und frisches Obst, Nüsse, Trockenfrüchte, Couscous, Fladenbrot und eine Teekultur. Aus frischen Zutaten entstehen allerlei feine marokkanische Gerichte und Säfte, auch vegan zu essen, ist in Marokko recht einfach.
Der Tag beginnt: Frühstückszeit
Der Tag beginnt mit Fladenbrot oder Baguette. Dazu gibt es Avocados, Tomaten, Gurken oder Marmelade. Frisch gepresster Orangensaft, Kaffee und süßer Minztee.
In Marrakesch komme ich in den Genuss von Amlou, ein Brotaufstrich aus einer Mischung aus Honig, Mandeln und Arganöl. Sehr lecker, aber streng genommen wegen des Honigs nicht hundertprozentig vegan.
Was ich selbst nicht probiert, dafür auf dem Blog Mindtgreen – The vegan travel blog von Vilia entdeckt habe, sind Baghrir, eine Art luftiger Pancake. Und die sehen sehr fein aus! Schau mal, hier findest du das Rezept für Baghrir dazu.
Einmal in der Woche auf den Markt
Mittwochs ist in Aourir ganz in der Nähe von Taghazout Souk-Tag, das bedeutet traditioneller Markttag. Der sogenannte „Banana Village Markt“ ist toll! Riesengroß, bunt, frisch und authentisch. Im Gedränge wird eifrig gehandelt. Der Markt ist ein Traum: eine bunte Auswahl an Gemüse, Obst, Gewürzen, Nüssen, Trockenobst, Kichererbsen, Linsen, genauso wie Teppiche, Haushaltsprodukte und Secondhandkleidung. Was den Markt so schön und beeindruckend macht ist die Vielzahl an Farben und Gerüchen. Sowie die Vielfalt an Obst, Gemüse und Gewürze für leckere marokkanische Gerichte.
Hier gibt es Oliven in so vielen verschiedenen Farben, Größen und Geschmacksrichtungen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Dazu kommen Stände mit Nüssen, Datteln und Feigen. Salzmandeln oder -erdnüssen, karamellisierten Nüssen. Vor dem Einkauf darf ganz selbstverständlich probiert werden.
In Aourir machen die Einheimischen der Umgebung ihren Wocheneinkauf und kommen Reisende aus dem Probieren von allerei Leckereien nicht mehr heraus. Den Namen „Banana Village“ hat der Ort aufgrund der kleinen, süßen und sehr schmackhaften Bananen, die hier entlang des Flusses wachsen und an den Straßen und auf dem Markt gekauft werden können.
Frische marokkanische Gerichte zur Mittagszeit
Ein schnelles Mittagessen ist ein Sandwich. Etwas ungewöhnlich, aber in Taghazout bekommst du dieses mit Reis, Kartoffeln, Salat, frischem Gemüse und Oliven belegt. Das macht satt.
Alternativ dazu ein marokkanischer Salat. Typische Zutaten sind Tomaten und Paprika oder Gurke. Als einfache Vorspeise oder mit Kichererbsen auch ein Hauptgericht. Dieses Rezept habe ich für dich:
Marokkanischer Salat
2 Portionen:
- 1 Paprika
- 3 Tomaten
- 1/2 Zwiebel oder 1 Frühlingszwiebel
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Zitronensaft
- 1 Handvoll marokkanische Minze, klein gehackt
- 1 Handvoll Petersilie, klein gehackt
- Salz
- Pfeffer
- Nach Wunsch: Kichererbsen
Paprika, Tomaten und Zwiebel in Würfel schneiden, in eine Schüssel geben.
Olivenöl, Zitronensaft, gehackte Minze, Petersilie dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen.
Nach Wunsch können dem Salat auch Kichererbsen hinzugefügt werden, dann kannst du ihn als leichtes Hauptgericht genießen.
Wenn dir das noch nicht reicht, wie wäre es mit Zaalouk. Die als Salat bzw. Dip servierte Speise besteht aus gerösteten Auberginen und Tomaten. Dazu ein Fladenbrot oder Baguette. Ein weiteres Rezept, das du unbedingt probieren solltest:
Zaalouk
2 Portionen:
- 2 Auberginen
- Olivenöl zum Braten
- 1 Knoblauchzehe
- 1/2 TL Kreuzkümmel
- 1/2 TL Paprika süß
- 1/2 TL Chili
- 1/2 TL Koriander
- 200 ml Tomaten aus der Dose
- 2 Tomaten
- Salz
- 2 EL Zitronensaft
- 1 TL Zucker
Die Auberginen gleichmäßig mit einem Messer einschneiden und auf einem Backblech mit Backpapier im Ofen etwa 1 Stunde grillen. Alle 20 Minuten drehen. Wenn die Schale komplett verbrannt ist, herausnehmen, kurz abkühlen lassen und Schale entfernen. Das Innere der Auberginen klein schneiden.
Den feingepressten Knoblauch und die Gewürze Kreuzkümmel, Paprika, Chili, Koriander in einer Pfanne in Olivenöl anbraten. Die Dosentomaten dazu geben und sämig kochen lassen.
Die Tomaten in Würfel schneiden, zusammen mit Auberginen, Salz, Zitronensaft und Zucker in die Pfanne geben. Bei kleiner Hitze weitere 10 Minuten köcheln lassen.
Dazu passt Fladenbrot oder Baguette.
Im Café Mouja in Taghazout gibt es außerdem einen Rote Beete-Linsen-Ruccola Salat, sehr lecker, gesund und auch optisch hübsch anzusehen. Dazu habe ich im Café am liebsten ein selbstgemachtes Ginger Beer oder einen Smoothie getrunken.
Besonders lecker und sättigend ist der Avocado-Bananen-Dattel-Smoothie. Weil ich den so toll fand, gibt es auch dafür ein Rezept, ganz einfach zuzubereiten:
Avocado-Bananen-Dattel Smoothie
etwa 2 Gläser:
- 1 Avocado
- 1 Banane
- 4–6 Datteln (je nach gewünschter Süße)
- 300 ml Pflanzenmilch (Sojamilch, Reismilch, Mandelmilch)
Alle Zutaten in einen Mixer geben. Fertig!
Tee zum Sonnenuntergang am Strand
Nach dem Arbeiten im Café oder Surfen verbringe ich die Zeit zum Sonnenuntergang am liebsten am Meer. Dazu einen frischen Minztee. Der typische Thé à la menthe besteht aus Grünem Tee mit frischen Pfefferminzblättern und ordentlich Zucker. Ein fester Bestandteil der marokkanischen Küche und bei geselligem Zusammensein. Ob morgens zum Frühstück, zur Begrüßung von Gästen, am Nachmittag, zum Abendessen – der zuckersüße und bittere Minztee wird immer serviert.
Und endlich gibt es Abendessen
Wir sitzen in unserem Lieblingslocalrestaurant „Tofoukt“ in Taghazout und wie jeden Abend bekommen wir als Vorspeise marinierte Oliven und Fladenbrot. Das gibt es traditionell in jedem marokkanischen Restaurant und die Oliven sind hier ganz besonders lecker. Dazu trinken wir Minztee, unterhalten uns über den Tag und warten auf unsere Tajine. Das dauert. Mindestens eine halbe Stunde müssen Kartoffeln, Gemüse, Oliven oder Backpflaumen in dieser Art Schmortopf garen. Dann kommt sie heiß dampfend auf den Tisch. Lecker!
In Taghazout sind die Tajines ziemlich mild gewürzt, aber es gibt sie auch weitaus aufregender mit einer Mischung aus Gewürzen wie Kreuzkümmel, Paprika, Knoblauch, Koriander, Zimt, Muskat, Safran, Minze, Ingwer. So wird die Tajine zum orientalischen Geschmackserlebnis. Die Tajine bekommst du überall, egal ob auf dem Markt, in der Wüste, in Marrakesch – es ist das traditionelle marokkanische Gericht. Alternativ dazu gibt es oft Couscous mit Gemüse, auch sehr fein. Couscous besteht aus Grieß aus Weizen, Hirse oder Gerste und ist fester Bestandteil der nordafrikanischen Küche.
Nach so einem bunten Tag mit all den Gerüchen und marokkanischen Leckerbissen ist es an der Zeit nach Hause zu gehen, noch gemütlich auf der Terrasse zu sitzen, dem Meer zu lauschen. Lecker geht es auch am nächsten Tag weiter …
Wie schmeckt dir die marokkanisches Küche? Was ist dein Lieblingsgericht?
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