Marokko Trip – Wüste von Zagora – Digitale Nomaden reiten Kamele | SOMEWHERE ELSE
FERNWEHKOST

Marokko Trip: Von den Gassen in Marrakesch auf den Rücken von Kamelen

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Es war einmal … eine Gruppe von digitalen und angehenden digitalen Nomaden, die sich auf einen Marokko Trip begab. Sie trafen sich in Taghazout, einem kleinen Fischerdorf und beliebten Surfort an der Küste von Marokko. Sie wollten dort zwei Wochen mit Arbeiten, Surfen, Workshops und gemeinsamen Unternehmungen verbringen. Nach der Hälfte der Zeit machten sie sich auf einen dreitägigen Ausflug, der sie nach Marrakesch und in die Wüste bringen sollte. Wie es ihnen in den Gassen von Marrakesch und auf dem Rücken von Kamelen ergangen ist, erzählt dieser Artikel.

Die Workation von Sebastian von Wireless Life und Bastian von Officeflucht war für mich eine gute Gelegenheit das erste Mal nach Marokko zu reisen und gleichzeitig eine inspirierende Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen.

Früh morgens werden wir von unserem Fahrer abgeholt und starten unser Marokkoabenteuer. Die Fahrt nach Marrakesch führt uns durch die beigebraune Landschaft. Es geht vier Stunden lang gefühlt gerade aus. Immer wieder schlafe ich auf der Fahrt ein. Einzig bepackte Esel sorgen für Abwechslung in den vorbeiziehenden Bildern.

Medina – Souks – Djemaa el Fna

Die Kutubiya Moschee dient der Orientierung. Hier beginnt hinter den Stadtmauern die Medina, die Altstadt von Marrakesch. Dieser Ort ist farbenfroh, lebendig, reich an Mustern. Teppiche, Keramik, Lampen, Schmuck, Taschen, Gewürze, all das findest du in den engen Gassen der Souks, dem marokkanischen Bazar. Überwältigt von all den Eindrücken, Farben, Menschen, dem Treiben und nach den ruhigen Tagen im überschaubaren Taghazout, weiß ich zu Beginn nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Deshalb lasse ich mich einfach treiben, tauche ein in das Leben der Stadt.

Marokko Trip – Marrakesch – Kutubiya Moschee | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch – Gassen in der Medina | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch – Esel in der Medina | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch – Tagine in einer Gasse der Medina | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch – Lampen in den Souks | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch – Kräuter in den Souks | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch – Teppiche in einer Gasse der Medina | SOMEWHERE ELSE

Das Zentrum der Altstadt ist der große Marktplatz „Djemaa el Fna“. Hier gibt es Essen vom Grill, frischgepressten Orangensaft, Nüsse und Trockenobst, Hennamalerinnen, Musiker. Leider ein trauriger Anblick sind die Schlangenbeschwörer und die angeketteten Affen, die für Fotos mit Touristen posieren … Es ist laut und lebendig. Aber wenn der Muezzin über die Lautsprecher der umliegenden Moscheen zum Gebet ruft, wird es plötzlich ruhig. Kein Flötenspielen mehr, keine wild durcheinander redenden Menschen mehr.

Marokko Trip – Marrakesch – Marktplatz Djemaa el Fna | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch – Katze an Fruchtsaftstand | SOMEWHERE ELSE

Zusammen mit Melissa von Indojunkie und Sabine von Sea you soon ziehe ich durch die Souks. Mopeds und Esel kreuzen unseren Weg in den engen Gassen. Die Händler sind überraschend angenehm und nicht allzu aufdringlich. Irgendwo im Labyrinth der Gassen lassen wir uns von Abdessamad in seinen Laden locken: trinken Minztee, schauen uns seine Zeichnungen an, die er mit Henna, Avocado und Wimperntusche anfertigt. Lernen einen Turban zu wickeln und philosophieren über Gott und die Welt.

„If there wasn’t Allah, we still would be monkeys.“

Abdessamad meint zudem, es ist so wichtig alles was wir anfangen mit Liebe zu machen, denn das zeigt am Ende das Ergebnis. Das gilt auch beim Kochen. Mit Liebe gemacht, schmeckt jedes Gericht tausend mal besser. Da stimme ich ihm gerne zu.

Zum Abschied kauft Melissa ein indigoblaues Tuch und wir drei sind um ein unerwartetes Erlebnis reicher. Wie ich solche Erfahrungen liebe!

Marokko Trip – Marrakesch – Tür in der Medina | SOMEWHERE ELSE

Außerdem gibt es in Marrakesch zwanzig Gärten. Der wohl bekannteste ist der Jardin Majorelle, der einmal Modedesigner Yves Saint Laurent gehörte. Anja von Travel on Toast war schon einmal dort und ganz bezaubert von diesem Garten. 

Marokkanischer Riad: Eine Nacht in einem kleinen Palast

Als wir unser traditionelles Haus in Marrakesch, das Riad Lakhiti betreten, sind wir alle begeistert. Das Haus und die Zimmer sind wunderschön! Den typischen Innenhof zieren Mosaike in bunten Farben. Die Muster sind bezaubernd anzusehen und das ganze Haus zusammen mit der Einrichtung in den Zimmern gleicht einem kleinen Palast. Hinter der Tür herrscht eine angenehme Ruhe, ein Ort der Privatsphäre und Entspannung nach dem Trubel auf den Straßen.

Marokko Trip – Marrakesch Riad – Innenhof | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch Riad – Blick von Dachterrasse | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch Riad – Zimmereinrichtung| SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch Riad – Innenhof von oben | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch Riad – Sonnenaufgang von Dachterrasse | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Marrakesch Riad – Blick von Dachterrasse | SOMEWHERE ELSE

Tagine, Minztee und süße Leckereien

Tagine ist ein traditionelles Gericht in Marokko. Verschiedene Zutaten werden im typischen Schmortopf mit gleichen Namen zubereitet. Varianten mit Gemüse sind z. B. Kartoffeln, Karotten, Gurken, Zwiebel, Oliven oder Couscous mit Zucchini mit Tomaten, Karotten, Zwiebel. Mal sehr mild, mal etwas aufregender gewürzt. Das Café de France bietet dazu auch einen tollen Blick auf den Marktplatz. Wie überall gibt es hier auch den bittersüßen marokkanischen Minztee.

Marokko Trip – Marrakesch – Tagine und Minztee am Djemaa el Fna | SOMEWHERE ELSE

Abends essen wir über den Dächern von Marokko im La Terrasse des Epices, teilen uns alle einen Tisch voll mit verschiedenen Gerichten, um von allem etwas probieren zu können. Lecker!

Später ziehen wir noch durch die Souks und über den Marktplatz. Neben Grillspezialitäten, gibt es hier am Abend Stände mit allerlei marokkanischen Süßigkeiten mit Datteln, Nüssen und Sesam.

Über das Atlasgebirge in die Wüste von Zagora

Früh am Morgen verlassen wir Marrakesch mit dem Bus, fahren stundenlang durch das Atlasgebirge. Glaube mir, auch wenn die Landschaft sehr schön ist, das ist kein Vergnügen. Leider Übelkeitalarm bei mir und ein paar der anderen.

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Digitale Nomaden | SOMEWHERE ELSE

Am Nachmittag machen wir einen Zwischenstopp in Aït-Ben-Haddou, einer Filmkulisse u. a. von Game of Thrones und Gladiator,

Marokko Trip – Ait Ben Haddou – Altstadt | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Ait Ben Haddou – Altstadt | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Ait Ben Haddou – Altstadt Teppiche | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Ait Ben Haddou | SOMEWHERE ELSE

In der Dämmerung kommen wir am Rand der Wüste von Zagora an. Hier warten bereits die Kamele und ihre Kameltreiber auf uns. Dann geht alles ganz schnell, ehe ich mich versehe, sitze ich auch schon auf meinem riesengroßen Kamel und schaukelnd zieht die Karawane mit den digitalen Nomaden los. Ganz ehrlich, bequem ist so ein Dromedar bzw. einhöckriger Kamelrücken nicht. Obwohl ich versuche mich im Rhythmus des Tieres mitzubewegen, tut mir ziemlich schnell der Hintern weh. Nur nicht daran denken, dass wir noch eine Stunde unterwegs sein werden …

Mittlerweile ist es komplett dunkel geworden. Doch sehen wir immer noch einige Grasbüschel, hin und wieder Palmen, Lichter von Dörfern in der Umgebung und weit und breit keine feinsandigen Dünen. Kommt die Wüste noch hinter einem der nächsten Hügel? Feinsandig und von Dünen durchzogen? Wie es sich herausstellt, sind wir nur am äußersten Rand der Sahara, der Wüste von Zagora. Hin und wieder gibt es sandige Flächen und kleine Dünen. In nicht allzu weiter Entfernung sind noch Berge und einige Grasbüschel zu sehen. Ein Trip in die „richtige“ Sahara würde tatsächlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. Dennoch bekommen wir einen kleinen Einblick in das Wüstenleben.

Im Camp erwartet uns Mohammed. Wir beziehen unsere Zelte, jeweils mit vier Betten ausgestattet. Treffen uns auf einen Tee auf Berberteppichen unter dem Sternenhimmel, bevor wir in einem der Zelte Tagine zu Abend essen. Danach wartet ein Lagerfeuer auf uns. Die Berber trommeln und singen, zupfen etwas unbeholfen an der von uns mitgebrachten Ukulele. Dazu kommt, dass unsere Gruppe auch nicht besonders liedfest ist, so finden angespielte Lagerfeuerlieder ein schnelles Ende. Ich glaube, wir hätten für einen Außenstehenden ein echt seltsames Bild abgegeben mit dieser Mischung aus arabischen Trommelgeräuschen, Gesang und abrupt abbrechenden Lagerfeuerliedern. Rückblickend betrachte ich den Abend mit einem großen Grinsen im Gesicht. Nicht desto trotz der Sternenhimmel ist wunderschön und ich sehe sogar eine Sternschnuppe oder „shihab“ auf arabisch. Müde vom langen Tag fallen ich und die anderen ins Bett.

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Lagerfeuer in der Wüste | SOMEWHERE ELSE

Am nächsten Morgen werden wir früh von Mohammed geweckt. Kriechen aus dem Zelt. Zum Frühstück gibt es Kaffee und marokkanischen Minztee, dazu Brot. Anschließend stehen wir auf einer Düne und warten bis die Sonne hinter den Bergen hervorkommt, um uns kurz danach wieder auf die Rücken der Kamele zu schwingen. Nach einem halbstündigen Ritt ist das Vergnügen auch schon wieder vorbei, mein Körper ist dankbar und unser Fahrer nimmt uns mit auf die am Ende vierzehnstündige Rückfahrt nach Taghazout.

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Camp in der Wüste | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Sonnenaufgang auf Düne | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Esel in der Wüste | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Gruppe bereit zum Kamelreiten | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Kamelreiten | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Kamele und ein Berber | SOMEWHERE ELSE

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Karawane von digitalen Nomaden auf Kamelen | SOMEWHERE ELSE

Der Rückweg lässt Roadtrip-Feeling aufkommen. Allein schon durch die Dauer. Außerdem machen wir Halt an unterschiedlichsten Orten: einer Stadt zum Mittagessen, einem kleinen Ort, in dem nur Männer zu sehen sind und der Obstkäufer wohl das Geschäft des Tages mit uns macht. An einem nahezu ausgestorben wirkenden Straßenabschnitt mit Tankstelle und ein paar Gebäuden mitten im Nirgendwo. Im modernen Supermarkt, der absolut im Kontrast zu den sonst so kleinen Läden steht. Spät abends kommen wir wieder in unserem Haus in Taghazout an.

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Roadtrip Stop | SOMEWHERE ELSE

Ende gut, alles gut. Der dreitägige Trip war eine intensive Erfahrung. Ein Einblick in das Land Marokko. Marrakesch ist eine spannende Stadt, ein arabisches Souvenirparadies und sicher einen weiteren, auch längeren Besuch wert. Einen Trip in die Wüste würde ich das nächste Mal über mehrere Tage machen. Der Einblick war interessant, aber die echte Wüstenerfahrung steht noch offen.

Was ich wieder einmal gelernt habe: Den Trip zu einer besonders schönen Erfahrung haben die Leute gemacht. Unsere Gruppe war toll, wir hatten sehr viel Spaß, viel zu Lachen, interessante und bereichernde Gespräche. Eine wundervolle Zeit, für die ich sehr dankbar bin. Leute, ihr seid fantastisch! Doch was mir in dieser Zeit gefehlt hat – war das Meer. Umso schöner war es nach den drei Tagen mit all den lieben Menschen wieder zurück im beschaulichen Taghazout zu sein.

Marokko Trip – Wüste von Zagora – Digitale Nomaden | SOMEWHERE ELSE

Patrick, Matien, Stefan, Katharina, Paulina, Katharina, Yvonne, Eli, Bastian, Xezal, Sebastian, Sebastian, Ties, Melissa, Sabine und Katrin

Warst du schon in Marokko unterwegs? Wie haben dir Marrakesch und die Wüste gefallen?

Illustration – Reiseblog | SOMEWHERE ELSE

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